Südafrika ist ein wohlhabendes
Schwellenland und wird von manchen Beobachtern (UN, EU) sogar schon zur Ersten Welt gerechnet. Es ist reich an Bodenschätzen, hat ein gut entwickeltes
Finanz- und Rechtssystem sowie eine allgemein gute Infrastruktur (Kommunikations-, Energie- und Transportwesen). Obwohl die letzten zehn Jahre vom
Wachstum geprägt waren, liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 42% (Jan.2005), und die Nachwirkung der Apartheid, v.a. Armut und wirtschaftliche
Benachteiligung der Nicht-Weißen Bevölkerung, sind noch nicht beseitigt. Weitere Probleme sind die hohe Kriminalitätsrate, die Korruption und
HIV/AIDS. Anfang 2000 kündigte Präsident Thabo Mbeki an, Wirtschaftswachstum und Investition durch die Auflockerung des Arbeitsrechts, die
Privatisierung staatlicher Betriebe und die Senkung der Staatsausgaben zu fördern. Diese Bestrebungen stoßen auf harten Widerstand von Seiten der
organisierten Arbeitnehmerschaft. Die Einführung von Mindestlöhnen führte in Südafrika zu einer vermehrtem Entlassung von nicht mehr bezahlbaren
Landarbeitern und zu einer entsprechenden Landflucht und Arbeitslosigkeit.
Ein weiteres Problem der südafrikanischen Wirtschaft ist das fehlende Wissen im Verwaltungsbereich. Öffentliche Stellen wurden in den vergangenen
Jahren oftmals an verdiente aber auch leider inkompetente Widerstandskämpfer gegen das Arpartheitsregime vergeben. Diese Praxis wird oftmals in den
südafrikanischen Medien als Nepotismus bezeichnet.
Der Beitrag der verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Bruttosozialprodukt liegt bei 64 % durch den Dienstleistungssektor, 32 % durch die Industrie,
wozu heute auch eine entwickelte Autoindustrie zählt, und nur 4 % kommen aus der Landwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt betrug 115 Mrd. Euro und war
damit das höchste aller afrikanischer Staaten.
Südafrika ist in mehreren regionalen Wirtschafts- und Entwicklungsprojekten beteiligt:
NEPAD - New Partnership for Africa's Development
SADC - Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft
Flugverkehr
Die South African Airways (SAA) bietet internationale Verbindungen ab bzw. zu den Flughäfen in Johannesburg und Kapstadt. Auch andere große
internationale Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways, Swiss Int. Air Lines oder KLM fliegen täglich nach Johannesburg bzw. Kapstadt. Für
Inlandsflüge in Südafrika oder Flüge in afrikanische Nachbarstaaten bestehen viele Angebote von SAA, Comair, Nationwide, Kulula.com, 1Time, Air
Namibia etc. Neben Johannesburg und Kapstadt fliegen sie auch kleinere Flughäfen wie George, Durban, Port Elizabeth, Pretoria oder Bloemfontein an.
Bahnverkehr
In Südafrika verkehren auf einem Schienennetz von rund 24.000 Kilometern häufig Passagierzüge zwischen den größeren Städten, aber auch auf
Nebenstrecken. Für den Tourismus gibt es etliche wichtige Bahnverbindungen:
Trans-Oranje-Express: fährt die Strecke Kapstadt / Durban / Kimberley / Bloemfontein wöchentlich in 37 Stunden
Trans-Natal-Nacht-Express: fährt täglich in 13,5 Stunden von Durban nach Johannesburg
Blue Train: der Luxuszug verkehrt zwischen Pretoria und Johannesburg, eine Reservierung elf Monate im Voraus ist empfehlenswert
Rovos Rail: der historische Zug verkehrt zwischen Pretoria und Kapstadt, die dreitägige Fahrt kostet ab 700 Euro
siehe auch Kapspur
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Busverkehr
Internationale Verbindungen stellen die Linien Intercape Mainliner (Windhoek-Kapstadt) und Translux (Harare-Bulawayo-Johannesburg) her. Translux
verkehrt wie die Greyhound Coach Lines, die Baz Busse und Intercape innerhalb Südafrikas. Die Haltestellen sind oft flexibel.
Straßennetz und Autoverkehr
In Südafrika herrscht Linksverkehr.
Südafrika verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, mit Autobahnen in und zum Teil zwischen den Großstädten, z. B. die N3-Autobahn zwischen
Johannesburg und Durban. Die Höchstgeschwindigkeitsgrenze liegt normalerweise bei 120 km/h auf Autobahnen, bei 100 km/h auf Landstraßen und bei 60
km/h innerhalb der Ortschaften.
Es gibt an allen Flughäfen Autoverleihe (z. B. Avis, Hertz, Budget). Der Südafrikanische Automobilclub (AA) bietet Mitgliedern von Automobilclubs aus
anderen Staaten kostenlos ihre Hilfe an. Der AA unterhält eine Pannenhilfe und gibt Straßenkarten sowie Wetterberichte heraus.
Da das öffentliche Transportsystem schlecht ausgebaut ist, sind viele Pendler auf Sammeltaxis und Busse angewiesen. Das erhöht den Druck auf den
Straßen erheblich.
Fahrradverkehr
Für viele Südafrikaner ist das Fahrrad ein gebräuchliches Verkehrsmittel. Besonders in ländlichen Gegenden sind Fahrräder für die ärmere Bevölkerung
oft das einzige erschwingliche private Transportmittel. Angesichts der bisweilen großen Entfernungen, der Topografie und der klimatischen Verhältnisse
sind Fahrradfahrer im Straßenbild dennoch insgesamt recht selten anzutreffen.
In den Städten gibt es aber auch viele Hobby- und Sportradler. Sie werden vom Tri-Cycling Magazine informiert. Radwege existieren nur selten.
Die Argus Tour, die im März auf einer 105 Kilometer langen Route auf der Kap-Halbinsel stattfindet, gilt mit 35 000 Teilnehmern als eine der
weltgrößten Eintagesradtouren überhaupt. |